Wir bei StromAThome haben laufend verschiedene Powerstationen im Einsatz. Wir nutzen sie gemeinsam mit Solarmodulen, um Solarstrom zu erzeugen und zu speichern. Oder Outdoor zur Versorgung von elektrischen Geräten. Oder als Notstromversorgung bei Stromausfall.
Aber: Wie kann man mit einer Powerstation heizen? Für eine umfassendere Antwort müssen einige unterschiedliche Aspekte mit Wenn und Aber berücksichtigt werden.
Hier jetzt einmal zusammengefasst alles, was wir zum Heizen mit einer Powerstation wissen und bisher selbst erfahren haben.
Inhaltsverzeichnis
Wie lange kann ich einen Raum mit einer Powerstation heizen?
Dazu am besten ein Beispiel:
Nehmen wir an, Ihre Elektroheizung benötigt eine Leistung von 600 Watt. Sie wollen diese mit einer Powerstation mit einer Kapazität von 2.100 Wattstunden betreiben. Die Kapazität dieser Powerstation reicht also rechnerisch für 3,5 Stunden aus (2.100 Wattstunden / 600 Watt = 3,5 Stunden).
Ihre Elektroheizung ist, nehmen wir einmal an, mit einem Thermostat ausgestattet. Sie schaltet sich also ab, sobald die eingestellte Temperatur erreicht ist und beginnt erst dann wieder zu heizen, wenn die am Thermostat gemessene Temperatur unter den eingestellten Wert sinkt. Das bedeutet, dass die Leistung der Elektroheizung nur dann benötigt wird, wenn diese auch tatsächlich heizt, also angeschaltet ist.
Wie lange Sie nun einen Raum mit einer Powerstation und einer Elektroheizung heizen können, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Von der Leistung der Elektroheizung und der Kapazität der Powerstation (siehe Beispiel oben).
- Von der Temperatur, die Sie in dem Raum erreichen wollen.
- Und von der Größe und der Qualität der Dämmung des Raums, den Sie heizen wollen.
Tipps zum Heizen mit einer Powerstation
Aus dem Beispiel lassen sich jetzt einige einfache Tipps zum Heizen mit der Powerstation ableiten.
Verwenden Sie eine Powerstation mit ausreichend Leistung und Kapazität
Die Leistung der Powerstation am Wechselstromausgang, also dort, wo Sie Ihre Elektroheizung einstecken, sollte über der von der Elektroheizung benötigten Leistung liegen. Mit einer Leistung von 1.500 Watt und mehr liegen Sie da auf der sicheren Seite.
Je höher die Kapazität, desto länger können Sie die Elektroheizung betreiben. Eine Kapazität von 2.000 Wattstunden und mehr sollten es aber schon sein.
Wollen Sie mehr über die wichtigsten Auswahlkriterien für eine Powerstation erfahren? Dann lesen Sie unseren Beitrag „Welche Powerstation für zuhause?„
Wählen Sie eine geeignete Elektroheizung
Um mit einer Powerstation heizen zu können, muss die Elektroheizung über einen Schukostecker verfügen. Zum Einsatz kommen Elektroradiatoren, Heizlüfter und Infrarotheizungen. Radiatoren und Heizlüfter erwärmen die Luft, während Infrarotheizungen vor allem die angestrahlten Flächen erwärmen.
Wir empfehlen für das Heizen mit der Powerstation eine Infrarotheizung. Durch einen hohen Anteil an Strahlungswärme benötigt die Infrarotheizung nur eine geringe Aufheizzeit und verfügt über einen hohen Wirkungsgrad vor Ort mit geringen Verteilverlusten (1). Das macht diese Form der Elektroheizung ideal für eine kurzzeitige Verwendung mit einer Powerstation.
Heizen Sie am besten kleine, gut gedämmte Räume
In welchen Situationen werden Sie wohl mit einer Powerstation heizen wollen?
- Vielleicht zu Hause bei Stromausfall?
- In der abgelegenen Hütte ohne andere kurzfristige Heizmöglichkeit?
- Oder im Campingmobil?
Egal, wo Sie mit der Powerstation heizen wollen. Die Verluste sollten immer so gering wie möglich gehalten werden. Sie sollten also nur jene Bereiche heizen, die Sie tatsächlich benötigen. Bitte denken Sie dran: heizen mit der Powerstation funktioniert am besten, wenn die Räume klein und gut gedämmt sind.
Nutzen Sie Solarmodule für die Powerstation
Noch ein letzter Tipp:
Wenn Sie Ihre Powerstation direkt mit Solarmodulen versorgen, kann bei sonnigem Wetter deutlich länger mit der Powerstation geheizt werden. Überlegen Sie daher, neben der Powerstation auch dazu passende Solarmodule zu verwenden.
Ein leichtes, tragbares Solarmodul, das Sie direkt an die Powerstation anschließen können, liefert unter günstigen Bedingungen bis zu 200 Watt Leistung. An die Powerstation Jackery Explorer 2000 pro können beispielsweise 6 Stück Jackery SolarSaga 200 angeschlossen werden. So bekommen Sie eine Peak-Leistung von 6 mal 200 Watt und können so mit einer Powerstation heizen, solange die Sonne scheint. Nachhaltig und kostengünstig.
Bei Stromausfall mit einer Powerstation heizen
Ganz wichtig!
Die meisten Heizungen benötigen Strom.
Bei Stromausfall fällt also sehr wahrscheinlich auch Ihre Heizung aus.
Eine Möglichkeit bei Stromausfall ist die Verwendung einer Heizung ohne Strom. Zum Beispiel ein Kamin oder ein Pelletofen ohne Strom. (2) Damit können Sie dann heizen, bis der Brennstoff ausgeht. Aber es müssen weitreichende Vorkehrungen getroffen werden: Kamin oder Pelletofen gehören angeschafft und angeschlossen, die Brennstoffe müssen gelagert werden.
Alternativ können Sie bei Stromausfall mit einer Powerstation heizen. Die Kombination von einer geeigneten Powerstation mit einer Infrarotheizung ist ja durchaus zum Heizen geeignet. Das geht zwar nur für kurze Zeit, aber die zu treffenden Vorkehrungen sind vergleichsweise gering. Infrarotheizung und Powerstation mit dazu passenden Solarmodulen können auch in anderen Situationen vielfältig genutzt werden.
Bei Stromausfall gilt: Ziehen Sie sich in einen kleinen, möglichst gut gedämmten Raum zurück, den Sie dann mit Powerstation und Infrarotheizung mit geringer Temperatur (nicht mehr als 20° C) heizen. So können Sie einen Stromausfall über Stunden gut überbrücken.
Mehr zu dem Thema Stromausfall finden Sie auch in unserem Beitrag Notstrom aus der Powerstation.
Fußnoten
(1) Energieinstitut Vorarlberg, Faktencheck: Vor- und Nachteile von Infrarotheizungen
(2) heizung.de, Heizen ohne Strom – Möglichkeiten im Überblick