Welche Powerstation für zuhause?

Eine gute Powerstation für zuhause muss eine Kapazität von mehr als 2.000 Wattstunden und eine Leistung von mindestens 2.000 Watt aufweisen. Die Lebensdauer sollte 10 Jahre und nicht weniger als 1.000 Zyklen betragen.

Welche Powerstation für zuhause? USB-A und USB-C Ausgänge können gut genützt werden.

1. Die Kapazität des Stromspeichers

Der Wert beschreibt die Energie, die der Stromspeicher bereitstellt. Die Einheit lautet Watt pro Stunde [Wh] oder Kilowatt pro Stunde [kWh]. Eine Wattstunde entspricht der Energie, welche ein Gerät mit einer Leistung von einem Watt in einer Stunde verbraucht. Ein 7-Watt-LED-Leuchtmittel, das eine Stunde lang leuchtet, verbraucht also 7 Wh. Eine Powerstation mit einer Kapazität von 2,1 kWh (=2.100 Wh) kann dieses 7-Watt-LED-Leuchtmittel für 300 Stunden betreiben.

Die Kapazität der am Markt befindlichen Powerstationen reicht von wenigen 100 Wh bis zu mehreren 1.000 Wh. Je höher die Kapazität, desto höher das Gewicht und desto höher der Preis.

Preis pro Wattstunde

Da die Batterie ein wesentlicher Kostenfaktor bei der Herstellung der Powerstation ist, kann der Wert „Preis pro Wh“ durchaus für einen Vergleich verschiedener Angebote herangezogen werden. Als groben Durchschnittswert gebe hier ich einmal EUR 1 pro Wh an. Eine Powerstation mit einer Kapazität von 2.000 Wh kostet somit rund EUR 2.000.

Gramm pro Wattstunde

Die Batterie hat den mit Abstand größten Anteil am Gewicht der Powerstation. Somit ist auch der Wert „Gramm pro Wattstunde“ für einen Vergleich von Powerstationen sinnvoll. 10 Gramm pro Wattstunde können hier als grober Richtwert angenommen werden. Die Powerstation mit 2.000 Wh hat somit ein Gewicht von ca. 20.000 g, das entspricht 20 kg.

Welche Powerstation für zuhause?

Eine Powerstation, die die wichtigsten Geräte in Ihrem Haushalt bei Bedarf über mehrere Stunden mit Strom versorgen kann, sollte schon eine Kapazität von mindestens 2.000 Wattstunden aufweisen. Nach oben sind hier natürlich keine Grenzen gesetzt, wobei Gewicht (Mobilität) und Preis zu berücksichtigen sind.

2. Batterietechnologie und Lebensdauer

Der Standard für Powerstationen am Markt ist die Lithium-Ionen-Batterie (der Lithium-Ionen-Akkumulator). Eine weitere Unterteilung ergibt sich durch das Material der Anode:

  • Lithium-Eisenphosphat-Akkumulatoren (LFP, LiFePO4)
  • Lithium-Nickel-Mangan-Cobalt-Akkumulator (NMC)

Beides sind ausgereifte, sichere und breit eingesetzte Batterietechnologien. Oft wird von den Herstellern von Powerstationen angeführt, dass die LiFePO4-Batterie besonders sicher und langlebig ist, während die NMC-Batterie eine hohe Energiedichte aufweist. Solche Aussagen sind zwar nicht grundsätzlich falsch, jedoch durchaus mit Vorsicht zu genießen. So sind Sicherheit und Langlebigkeit einer Powerstation nicht nur von der Batterietechnologie abhängig, sondern auch von anderen Faktoren wie beispielsweise der Qualität des Batteriemanagementsystems (BMS).

Anzahl der Ladezyklen

Bei einem jeweils zusammenhängenden Lade- und Entladevorgang wird von einem
Zyklus gesprochen (1). Die Hersteller von Powerstationen geben beispielsweise einen Wert ≥ 1.000 Zyklen an, bis die Kapazität der Batterie nur mehr 80% der ursprünglichen Kapazität erreicht (2). Oder in einem anderen Beispiel 2.000 Zyklen bis 70 % (3).

Lebensdauer in Jahren

Allerdings wird die Lebensdauer der Powerstation nicht nur von der Anzahl der möglichen Ladezyklen begrenzt. Es gibt auch die „kalendarischer Lebensdauer“. Das bedeutet, dass auch ohne Ausnützung der Ladezyklen, also bei bloßer Lagerung der Powerstation, eine Alterung stattfindet. Die kalendarische Lebensdauer wird bei den Herstellern von Powerstationen meist mit 10 Jahren angegeben.

Welche Powerstation für zuhause?

Wenn also ein namhafter Hersteller 10 Jahre Lebensdauer und mehr als 1.000 Zyklen (das sind immerhin 100 pro Jahr) angibt, dann sollte das für eine Powerstation für zuhause schon passen. Wenn der namhafte Hersteller dafür auch noch großzügige Garantien übernimmt, dann liegen Sie auf der sicheren Seite.

3. Die Leistung am Wechselstromausgang

In jeder Powerstation ist ein Wechselrichter verbaut. Dieser Wechselrichter wandelt den in der Batterie gespeicherten Gleichstrom in Wechselstrom um. In Österreich und Deutschland erfolgt die Umwandlung in eine Spannung von 230 Volt mit einer Frequenz von 50 Hertz als Sinuskurve. Darin unterscheiden sich die Powerstationen kaum, nur bei der Qualität der Sinuskurve mag es da und dort Unterschiede geben.

Ein wichtiges Vergleichsmerkmal bei Powerstationen ist jedoch der Strom bzw. die Leistung, die an diesem Wechselstromausgang bereitgestellt wird. Die Leistung einer Powerstation wird in Watt [W] oder Kilowatt [kW] angegeben. Auch für jedes Haushaltsgerät ist auf dem Typenschild oder in der Beschreibung ein Wert in Watt zu finden, der die maximale elektrische Leistung angibt, die das Gerät benötigt. LED-Leuchtmittel benötigen oft weniger als 10 Watt, wogegen für einen Wasserkocher schon einmal 2.000 Watt als maximale Leistung angegeben sind.

Anlaufströme

Manche Geräte, zum Beispiel ein Kühlschrank, verursachen beim Einschalten eine kurzfristige Stromspitze, genannt Anlaufstrom. Im Beitrag „Kann ich meinen Kühlschrank mit einer Powerstation betreiben?“ finden Sie dazu weiterführende Informationen.

Die Powerstation muss in der Lage sein, diese kurzfristige Stromspitze abzudecken. Ansonsten schaltet sich die Powerstation durch Überlastung aus und ist nutzlos. Viele Powerstationen können daher auch kurzfristig höhere (oft zweifache) Leistungen zur Verfügung stellen (Peak-Leistung). Achten Sie bei der Auswahl Ihrer Powerstation für zuhause darauf, dass auch diese Anlaufströme abgedeckt werden können.

Welche Powerstation für zuhause?

Es lieg auf der Hand, dass die geeignete Powerstation für Ihr Zuhause über eine Leistung am Wechselstromausgang verfügen sollte, die ausreicht, um die wichtigen Geräte im Haushalt mit Strom zu versorgen und auch die Stromspitzen abzudecken. Das ist in den meisten Fällen bei einer Leistung von 2.000 Watt und mehr der Fall.

Weitere Auswahlkriterien

Noch einige zusätzliche Kriterien, die Sie je nach persönlicher Anforderung beachten sollten, wenn es darum geht, welche Powerstation für zuhause die beste für Sie ist:

  • Die Anzahl und Art der Gleichstromausgänge
  • Die Ladeleistung, also wie schnell die Powerstation aufgeladen werden kann
  • Die Geräuschentwicklung beim Laden bzw. Entladen der Powerstation
  • Das Gewicht bei tragbaren Powerstationen bzw. die Art der Mobilität (z.B. rollbar)

Welche Powerstation für zuhause?
Eine kleine Auswahl

Wir haben für Sie eine kleine Auswahl an Powerstationen für zuhause zusammengestellt. Sie finden dort auch gleich die wichtigsten Auswahlkriterien übersichtlich gegenübergestellt.

Zur Auswahl von Powerstationen für zuhause …

Quellennachweis

(1) VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V., Kompendium: Li-Ionen-Batterien,
Grundlagen, Merkmale, Gesetze und Normen

(2) Affiliate-Link: Powerstation Jackery Explorer 2000 Pro

(3) Affiliate-Link: Powerstation Jackery Explorer 3000 Pro

Über den Autor

Hallo, ich bin Philipp Weissel, Geschäftsführer der weissel electric use GmbH.

Seit 1989 bin ich leidenschaftlicher Unternehmer und habe in dieser Zeit mehrere Firmen im Bereich Mechatronik gegründet und geleitet.

Elektronik hat mein berufliches Leben bestimmt.

Jetzt, mit zunehmender Reife und Erfahrung, kann ich mich einem Thema widmen, das mir wirklich wichtig geworden ist:

Nachhaltige, sichere und eigenständige Stromversorgung.

Philipp Weissel, StromAThome